Keramik aus dem Holzbrand

Erde und Feuer

nach dem Brand, alles ist gut gegangen …

ob Ton, Lehm, Porzellanmasse – um widerstandsfähig und hart, wasser-undurchlässig und säurebeständig zu werden muss das Material bei großer Hitze gebrannt werden. Die notwendigen Temperaturen unterscheiden sich je nach Material und zukünftigem Verwendungszweck zum Teil erheblich und reichen von 900 Grad für einfache glasierte Töpferkeramik, bis zu 1300 Grad für hartes und säurefestes Steinzeug und von 1300 bis über 1400 Grad für hochwertiges Porzellan.

Brennöfen, die diese Temperaturen erreichen und aushalten sind heute meist elektrisch oder gasbefeuert. Die schönsten Ergebnisse erzielt man aber immer noch im traditionellen Hoz-Brennofen. Die Berührung des Brenngutes durch die direkte Flamme und durch den Anflug von durch den Ofen gewirbelter Holzasche führen zu einem unvergleichlich lebendigen und oft überraschenden Aussehen von Scherben und Glasur.

Mineralien wie z.B. Kaliumoxid und Siliziumdioxid, die sich in der Holzasche befinden schlagen sich in feinen Glasurüberzügen auf der Ware nieder oder verändern die aufgetragenen Glasuren ein Stück weit.

Keramik brennen mit Holz bedeutet eine spannende Nacht mit viel Hitze und Schweiß. Bei genauester Beobachtung des Abbrandes und des Verhaltens des Ofens, bei passendem Wetter und niedriger Aussentemperatur, sowie ausreichend Geduld in der Auskühlphase des Ofens belohnen einen die Ergebnisse durch Authentizität und Schönheit.

Ton erzählt Geschichten

keramische Bilder

Eine Besonderheit aus unserer Werkstatt sind die keramischen Bilder.

Weil sie jede Spur der Bewegung einer formenden Hand festhalten und aufbewahren, sind die Materialien Lehm und Ton bekanntermaßen die Werkstoffe, welche schon seit vielen Tausenden von Jahren von den Menschen benutzt werden um visuelle Spuren zu hinterlassen und sich über Zeichen und Bilder zu verständigen.

Bei unseren keramischen Bildern setzen wir genau auf diese Eigenschaften. Nur die Hände und einfachste Werkzeuge wie Hölzer und einfache Messer kommen zum Einsatz um das Material zum Sprechen zu bringen. Moderne Glasurtechniken und Brenntechniken spielen keine Rolle, nur weiße und schwarze Engobe, Holzaschen und Pflanzenteile kommen zum Einsatz, ergänzt durch einige wenige Metalle.

Dieser Ansatz führt auch thematisch häufig in die Vergangenheit. Die Themen reichen deshalb von Tafeln mit an Schrift erinnernden Strukturen über archaische Masken und Figuren bis zu Landschaften.

letter in an unknown language
couple with an owl
dog and cat in the same boat
tunika 3

Keramik und Tradition

Holzascheglasuren

Holzascheglasuren zählen zu den ältesten Glasuren. Besonders geschätzt und perfektioniert wurden sie im alten China. Aschen unterschiedlicher Holzarten führen zu sehr verschiedenen Glasuren, da jeweils sehr andere Mineralien darin enthalten sind.

Je nach Holzart und Brenntemperatur muss manchmal auch zusätzliches Flussmittel hinzugefügt werden, um die Glasur zum Ausfließen zu bringen.
In den meisten Fällen entstehen weißliche bis grünliche Glasuren, durch Zugabe von Metalloxiden kann die Farbe weit aufgefächert werden.

China Vase, Holzasche und Kobaltoxid
Teeschale, Holzasche und Eisenoxidpartikel
Vase, Holzasche und Kupferoxid

Keramische Plastik

Menschenbilder

auch im Jahr 2019 beschäftigt uns „der Mensch“ – was liegt also näher, als sich wieder einmal mit den „ersten“ Menschen zu beschäftigen:

Adam und Eva als immerwährendes, nie zu Ende zu bringendes Thema.

Aus Erde gemacht, mit Aschen gebrannt hängen sie nun als Relief an der Wand und fordern uns heraus Stellung zu beziehen.

Adam und Eva – adam and eve