Schon werden die Tage wieder länger, aber noch ist die dunkle Jahreszeit nicht zu Ende. Gerne zündet man abends noch ein paar Kerzen an und träumt von Sommer. Passend dazu gibt es jetzt wieder Brigittes Kerzenleuchter aus der „schwarzen Serie“.
Als klassische Leuchter passen sie zu allen Gelegenheiten, ganz besonders auch auf einer festlich gedeckten Tafel.
Die ideale Ergänzung zu den Leuchtern sind Brigittes Schalen in Spindelform oder als schwarzes Quadrat.
Es gibt neue Kugelvasen von Keramikmeisterin Brigitte Reinhardt. Auf weißem Zirkonglasurgrund schweben figürlich anmutende, sympathische, freundliche Geschöpfe.
Gemalt in Aufglasurmalerei mit großem Erfindungsreichtum und Farbsicherheit verbreiten sie gute Laune.
ob Ton, Lehm, Porzellanmasse – um widerstandsfähig und hart, wasser-undurchlässig und säurebeständig zu werden muss das Material bei großer Hitze gebrannt werden. Die notwendigen Temperaturen unterscheiden sich je nach Material und zukünftigem Verwendungszweck zum Teil erheblich und reichen von 900 Grad für einfache glasierte Töpferkeramik, bis zu 1300 Grad für hartes und säurefestes Steinzeug und von 1300 bis über 1400 Grad für hochwertiges Porzellan.
Brennöfen, die diese Temperaturen erreichen und aushalten sind heute meist elektrisch oder gasbefeuert. Die schönsten Ergebnisse erzielt man aber immer noch im traditionellen Hoz-Brennofen. Die Berührung des Brenngutes durch die direkte Flamme und durch den Anflug von durch den Ofen gewirbelter Holzasche führen zu einem unvergleichlich lebendigen und oft überraschenden Aussehen von Scherben und Glasur.
Mineralien wie z.B. Kaliumoxid und Siliziumdioxid, die sich in der Holzasche befinden schlagen sich in feinen Glasurüberzügen auf der Ware nieder oder verändern die aufgetragenen Glasuren ein Stück weit.
Keramik brennen mit Holz bedeutet eine spannende Nacht mit viel Hitze und Schweiß. Bei genauester Beobachtung des Abbrandes und des Verhaltens des Ofens, bei passendem Wetter und niedriger Aussentemperatur, sowie ausreichend Geduld in der Auskühlphase des Ofens belohnen einen die Ergebnisse durch Authentizität und Schönheit.
Mit dem Werkstoff Ton und dem nötigen Geschick und Wissen lässt sich nicht nur – fast – jede beliebige Form umsetzen, jede noch so kleine und verborgene Spur in der Oberfläche sichtbar machen, ebenso faszinierend ist die Vielfalt und erdige Kraft der Farben, die sich erzeugen und verwirklichen lassen.
Allein schon die Farben des keramischen Materials nach dem Brand können zwischen fast völligem Weiß über vielerlei Grautöne bis ins tiefe Schwarz changieren. Sandtöne und die unendliche Palette der Rottöne, die je nach Brenntemperatur von leichtem Hellrot bis zu tiefem Violett reichen, eröffnen maximale Möglichkeiten. Ergänzt man den Grundton des plastischen Materials durch verschieden farbige Engoben – dünnschichtige flüssig aufgetragene Schichten von Ton, die das Grundmaterial ganz oder teilweise, deckend oder durchscheinend überlagern – vervielfältigen sich die Möglichkeiten. Solche Engoben können die Farbe des jeweils verwendeten Tons besitzen, oder auch mit farbigen Pigmenten, die aus Metalloxiden gewonnen werden, eingefärbt sein.
dunkelbraune Engobe auf rotem Ton (Brenntemperatur 1200 Grad)schwarze Engobe auf rotem Ton (1200 Grad)
In unserer Werkstatt entstehen auch Arbeiten für den öffentlichen Raum. Keramik als Material im Aussenbereich ist problematisch, da es nur unter ganz bestimmten Bedingungen frostsicher und witterungsbeständig ist. Gut geeignet ist keramisches Material jedoch für Innenräume.
Im konkreten Fall ist das der große Sitzungssaal der Regierung von Niederbayern in Landshut. Ein Raum, der allerdings nur bedingt für die Allgemeinheit zugänglich ist, also nicht wirklich ein „öffentlicher Raum“.
Der Sitzungssaal wird geprägt durch eine keramische Wandgestaltung aus zwei gegenüber liegenden Tafeln mit einer Höhe von je 3,40 Meter. Die Tafeln aus engobierter, unglasierter aber hart gebrannter Keramik tragen symbolhafte Zeichen und an unbekannte fremde Schrift erinnernde Bearbeitungsspuren, kleine Bereiche sind durch Blattgold betont. Die Arbeit trägt den Titel „Präambel“.
Auf die Gedanken- und Bedeutungsspur setzt den Betrachter ein Gedicht des Dichters und Schriftstellers Wilhelm Deinert:
Ein Gefäß aus Ton, aus Erde, von der Hand des Töpfers aus dem vollkommenen Augenblick geformt und gestaltet, mit der Kraft des Feuers verfestigt für Ewigkeiten – aus Jahrtausenden überlieferte Kultur, die heute noch lebendig ist. Nicht alle Menschen sind gleich empfänglich für die Kraft, Schönheit und kulturelle Bedeutung dieser Kunst. Zu denen die verstehen, gehörte der Dichter und Schriftsteller Wilhelm Deinert (1933-2012). Er verfasste viele Kommentare und Anmerkungen zur Kunst und zu Künstlern. Von ihm stammt auch dieser Text zu einer Ausstellung von Gefäßkeramiken aus unserer Werkstatt.
Eine Besonderheit aus unserer Werkstatt sind die keramischen Bilder.
Weil sie jede Spur der Bewegung einer formenden Hand festhalten und aufbewahren, sind die Materialien Lehm und Ton bekanntermaßen die Werkstoffe, welche schon seit vielen Tausenden von Jahren von den Menschen benutzt werden um visuelle Spuren zu hinterlassen und sich über Zeichen und Bilder zu verständigen.
Bei unseren keramischen Bildern setzen wir genau auf diese Eigenschaften. Nur die Hände und einfachste Werkzeuge wie Hölzer und einfache Messer kommen zum Einsatz um das Material zum Sprechen zu bringen. Moderne Glasurtechniken und Brenntechniken spielen keine Rolle, nur weiße und schwarze Engobe, Holzaschen und Pflanzenteile kommen zum Einsatz, ergänzt durch einige wenige Metalle.
Dieser Ansatz führt auch thematisch häufig in die Vergangenheit. Die Themen reichen deshalb von Tafeln mit an Schrift erinnernden Strukturen über archaische Masken und Figuren bis zu Landschaften.
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Die Farben in der Keramik enstehen durch Metalloxide. Zum Beispiel Eisenoxid, es ist braun oder schwarz je nach der Anzahl der vorhandenen Sauerstoffatome – es entstehen die entsprechenden Glasuren .
Kupferoxid ergibt grüne Glasuren, so lange der Brand mit Sauerstoffüberschuss geführt wird. Reduziert man die Sauerstoffzufuhr – der Abbrand wird unvollständig und es entsteht Rauch – können dem Kupferoxid in der Glasur Sauerstoffatome entzogen werden, die Farbe wechselt dann, mit etwas Glück und viel Erfahrung, zum Rot des metallischen Kupfers.
Holzascheglasuren zählen zu den ältesten Glasuren. Besonders geschätzt und perfektioniert wurden sie im alten China. Aschen unterschiedlicher Holzarten führen zu sehr verschiedenen Glasuren, da jeweils sehr andere Mineralien darin enthalten sind.
Je nach Holzart und Brenntemperatur muss manchmal auch zusätzliches Flussmittel hinzugefügt werden, um die Glasur zum Ausfließen zu bringen. In den meisten Fällen entstehen weißliche bis grünliche Glasuren, durch Zugabe von Metalloxiden kann die Farbe weit aufgefächert werden.
China Vase, Holzasche und KobaltoxidTeeschale, Holzasche und EisenoxidpartikelVase, Holzasche und Kupferoxid